Flourish & Blotts

...

Da die anderen zwei nichts dagegen gehabt hatten, in den Buchladen zu gehen - zum Glück - sind sie dann auch nach ein paar Minuten dort angekommen. Es herrschte ein enormer Andrang, da irgendwie jeder neue Bücher zu brauchen schien. „Diese ganzen unwürdigen Menschen“, fauchte er wütend, während er sich den Weg praktisch freischaufelte, indem er ein paar Leute einfach zur Seite schupste. „Trent, geh du vor...“, befahl er ihm dann mehr oder weniger. Scorpius war es leid, andere Leute anzugreifen, die seiner nicht würdig waren. Er stellte sich hinter ihn und sah ihn erwartungsvoll an. „Hol uns die richtigen Bücher, wir warten hier...“, forderte er ihn auf und wandte sich dann Veronica zu.

cf: Die Gasse

Der Buchladen war platzte fast aus allen Nähten, so viele Menschen tummelten sich dort. Es war schon am frühen Morgen heiß draußen und die vielen Leute heizten den Raum dann auch noch zusätzlich auf. Veronica glaubte fast zu ersticken, doch sie hatte sich unter Kontrolle, ließ sich ihr Unwohlsein nicht anmerken. Als Scorpius Trent Bücher holen schickte schüttelte sie den Kopf.
"Ich kann mir meine Bücher selbst holen gehen" erwiderte die Slytherin. "Bis später" Mit diesen Worten verschwand sie in der Menge.

Ein Schweißtropfen rann auf seiner Gesichtshälfte herab, als Trent mit seinen beiden Freunden in dem Bücherladen stand. Als er sehr viele Muggelstämmige Hexen und Zauberer sah, die er aus der Schule kannte, tat er so, als müsse er sich übergeben. „Ich bin es Leid, mir mit diesen Personen die gleiche Luft zu teilen“, schnauzte er mit leiser Stimme. Als Scorpius ihn Bücher holen schickte schnaufte Trent auf, doch stapfte er los. Dann jedoch wurde er von Veronica überholt und konnte sie nur noch in der Menge verschwinden sehen. Doch setzte er seinen Weg fort, um die Bücher für Scorp und sich zu holen. Als er sich so durch die Menge drängelte, war er froh, dass er Handschuhe anhatte, auch wenn es nur fingerlose waren. So musste er die meisten Menschen nicht angreifen, was ihm nicht so gefallen hätte. Endlich hatte er die richtigen regale erreicht und fing an die Bücher zu suchen.

Scorpius war zufrieden damit, dass Trent auf ihn hörte und blieb stehen. Als er sich gerade zu Vero wenden wollte, meinte sie, dass sie ihre Bücher auch selbst holen konnte. Dann war sie auch schon in der Menge verschwunden. Scorpius verdrehte die Augen. "Frauen...", grummelte er vor sich hin. Es war eigentlich nicht sein Ziel gewesen, jetzt alleine dazustehen. Ein wenig genervt drehte er sich um und suchte seinen Weg aus dem Bücherladen. Scorpius hatte nicht vor alleine, auf Trent in dem vollen Laden zu warten, weshalb er dann auch schnell wieder draußen war. Kurz überlegte er, wo er eigentlich hin wollte und entschied sich dann, da Trent vorher ja erwähnt hatte, dass er einen neuen Umhang brauchte, für Madam Malkins‘ Laden.
tbc: Malkins

Veronica drängte sich ziemlich rücksichtslos durch die Menge, wer ihr nicht Platz machte, der bekam eben ihre Ellbogen zu spüren. Die gezischten Kommentare ignorierte sie gänzlich. Solange sie nicht mit einem Zauberstab bedroht wurde war es ihr egal, was andere sagten. Die Slytherin atmete auf, als sie endlich an den gesuchten Regalen angelangt war. Im Kopf ging Veronica noch einmal die Bücher durch, die sie benötigte, während ihre Augen über die Titel wanderten, Schnell hatte sie die benötigten Bände gefunden und drängte sich dann zur Kasse hindurch, um zu bezahlen und dann so schnell wie möglich den Laden zu verlassen. Plötzlich spürte sie einen Zauberstab im Rücken. Vero wirbelte herum und fand sich Auge in Auge mit ihrer ärgsten Feindin, Viola van Roosevelt, wieder, deren Frisur ziemlich zerstört war.
„Das wirst du bereuen Raven!“ zischte die Ravenclaw, doch Veronica zog nur eine Augenbraue hoch.
„Ach ja? Willst du mir etwa einen Fluch aufhalsen Roosevelt? Das könnte sich teuer, sehr teuer zu stehen kommen. Immerhin dürfen Minderjährige außerhalb der Ferien nicht zaubern“ erwiderte die Slytherin mit ruhiger Stimme. Sie erwähnte nicht, dass sie trotzdem in den Ferien zauberte, aber sonst wäre es ja auch ziemlich unmöglich mehr über die Dunklen Künste zu lernen. Veronica wandte sich ab, sah aber im Augenwinkel den Stupor aus dem Zauberstab der Feindin und wich aus. Ein Grinsen glitt auf ihre Lippen. „Das dürfte Post vom Ministerium geben“ rief sie Viola zu und verschwand dann wieder Richtung Kasse. Wenig später hatte sie bezahl und sah sich suchend nach Trent und Scorpius um. Als sie beide nicht fand zuckte sie mit den Achseln und verließ den Laden. Man würde sich schon irgendwie wiederfinden.

tbc: Gasse

Als er endlich alle Bücher in doppelter Ausgabe ergattert hatte, drängelte sich Trent noch rücksichtsloser als zuvor durch die Menge. Als er an dem Platz ankam, an dem er zuvor sich von Scorpius getrennt hatte, sah er sich um. Irgendwie war sein Freund jetzt nicht mehr da. Oder hatte er sich im Platz verirrt? Nein, ganz sicher, es war der Platz, an dem sie sich getrennt hatten, doch war Malfoy nicht da. Ein verärgertes Schnauben war von Trent zu hören, als er sich mit den Büchern zu Kasse wieder einmal durchdrängelte.
Als die Frau an der Kasse den Preis sagte, traf Trent fast der Schlag. Er zog sein Portmonai und bezahlte die Bücher. Grummelnd zog er wieder ab. Wie solle er sich jetzt nur einen Umhang kaufen. Scorpius musste ihm das Geld dringend zurückgeben, da Trent nun wirklich pleite war. Mit den Büchern bepackt verlässt der Slytherin das überfüllte Geschäft.

tbc: Gasse

Wieso war es eigentlich so schwer, mit fünf Leuten einzukaufen? Zuerst hatte Lysanders Mutter sich verabschiedet, als sie eine alte Freundin getroffen hatte, und Rolf Scamander wurde bei Flourish & Blotts eigentlich immer von den Buchhändlern zur Seite gezogen...
Lavinia hatte sich in die magische Menagerie verzogen, wahrscheinlich um Katzen zu streicheln, und jetzt hatte er auch noch seinen Zwilling irgendwo verloren.
Es war einfach zu voll in der Buchhandlung, und bei diesem Gedränge sollte er auch noch drei Sätze Schulbücher - zweimal für die sechste und einmal für die dritte Klasse - besorgen.
Wenn er sich bloß erinnern könnte, wieso genau er sich den Job aufs Auge drücken lassen hatte...
Nachdem er gerade das Lehrbuch der Zaubersprüche Band 3 gefunden hatte, sah er plötzlich ein bekanntes Gesicht: Seine Klassenkameradin und Mit-Jägerin Miyu Nara.
"Oh, meine Lieblingsjapanerin!", begrüßte er sie lächelnd.
"Wie geht's dir?"
Miyu gehörte zwar nicht gerade zu Lysanders engsten Freunden, aber sie war ganz nett, man kannte sich sowohl aus dem Unterricht als auch vom Training, und eine Möglichkeit sich abzulenken, wollte San sich nicht entgehen lassen.
Spannend wäre jetzt, ob sie wusste, welcher Zwilling gerade vor ihr stand - normalerweise begrüßten alle Mitschüler CanSan im Doppelpack, sodass es nicht weiter auffiel, dass sie nicht ganz leicht zu unterscheiden waren...

Als sie einen - wohlgemerkt einen - der beiden Zwillinge, die sie eigentlich nur auseinanderhalten konnte, wenn sie auf einem Besen saßen oder zumindest zusammen auftraten, auf sich zukommen sah, stellte sie fest, dass er wohl das gleiche Problem hatte wie sie. Zwar hatten seine Eltern vermutlich nicht unbedingt etwas besseres zu tun, aber auch er hatte seine Geschwister verloren. Ihre eigenen Geschwister waren vermutlich irgendwo zwischen den Bücherstapeln verschwunden oder waren ganz aus dem Laden gerannt, immerhin hatten sie vorhin auf der Straße schon eine Gruppe von Schülern beim Knallpoker gesehen. Natürlich war der einzige Witz an dem Spiel, das man schließlich nur alleine spielte, den anderen dabei zuzugucken, wie sie von explodierenden Karten gejagt wurden. Miyu selbst fand das Spiel eher....langweilig, aber ihre Brüder hatten einen riesigen Spaß daran, in einer Gruppe mit explodierenden Karten zu spielen. Jedem das Seine.
Miyu schnappte sich derweil ein Buch, legte es oben auf den Stapel Bücher, den sie schon mit sich rumschleppte, ging noch kurz die Liste derer durch, die sie benötigte und nickte zufrieden. Dann drehte sie sich zu Lysander, oder Lorcan, vielleicht doch eher Lysander um.
Sorgfältig darauf bedacht, ihn bloß nicht mit Namen anzusprechen und trotzdem natürlich zu wirken, lächelte sie.
"Geht so, ich muss vermutlich Knallpokerschäden an den Sachen meiner Brüder erklären, wenn wir zu Hause sind. Und dir? Wo hast du deine Familie gelassen?"
In Gedanken sah sie Lysander oder Lorcan oder eine Mischung aus beiden bepackt mit Bücher für drei, viel zu viel ihrer Meinung nach. Ohne überhaupt einen Gedanken daran zu verschwenden, warum er gerade mit ihr sprach, redete sie schon weiter.
"Kaufen die selbst ein, oder haben sie dir das aufgedrückt?"

Knallpoker? Das Spiel war schon irgendwie witzig, auch wenn seine Mutter Lorcan und ihn davon abzuhalten versuchte - sie fand das Ganze gar nicht nett...
"Überall in der ganzen Winkelgasse verteilt - Inia wollte Tiere begucken, Dad signiert Bücher, Mum quatscht mit einer Schulfreundin und Lorcan habe ich wohl irgendwo zwischen den Regalen fallen lassen. Weißt du, auf Zwillingsbrüder muss man aufpassen, kaum lässt man sie eine Sekunde aus den Augen sind sie auch schon verschwunden", erklärte Lysander lachend. Miyu wusste schlißlich, dass die beiden Scamnderbrüder eigentlich immer zusammen unterwegs waren.
"Also sind die Bücher an mir hängen geblieben", fuhr er fort und hielt das Lehrbuch der Zaubersprüche Band drei hoch, dass er ja offensichtlich nicht für sich selbst aus dem Regal gezogen hatte.
"Und was ist mit dir? Ist der Rest auch verschwunden?", fragte er seine Teamkammeradin.

Miyu lachte. "Das Problem kenne ich. Aber die sind doch so alt wie wir, da müssen sie langsam auf sich selbst aufpassen können." Sie legte den Kopf schief. "Außerdem...schlag dir doch einfach mit irgendetwas auf die Hand, ich hab gehört, dass bei eineiigen Zwillingen dem jeweils anderen das dann auch weh tut. Dann hörst du ihn." Natürlich war das nicht ernst gemeint, obwohl sie es lustig gefunden hätte. Vielleicht sollte sie es bei Zeiten ausprobieren und einem von beiden einen Quaffel an den Kopf werfen....oder auch nicht. Für Experimente hatte sie schließlich ihre eigenen Brüder, die nunmal keine Zwillinge waren, aber was soll man machen?
"Also ich...kaufe eigentlich nur für mich, die beiden können ihr Zeug gerne selber schleppen." Und bezahlen...! Fügte sie gedanklich hinzu, obwohl Geld - was man ihr aber nicht unbedingt ansah - keine große Rolle spielte - zumindest bei Schulkram. Aber sie hatte ein neues Besenpflegeset und mehrere schöne Umhänge im Schaufenster gesehen und bis sie ihr Geld von ihren Brüdern wieder hatte würde ihrer Ansicht nach zu viel Zeit vergehen.
Kurz dachte sie auch darüber nach, ob sie ihm erzählen sollte, dass ihre Eltern grundsätzlich Besseres zu tun hatten, als mit ihr einkaufen zu gehen, entschied sich aber dafür, dass die Information, dass sie nur mit ihren Brüdern unterwegs war reichen musste. Nicht viele kamen in den Genuss hinter die Fassade ihrer kleinen, heilen Familie blicken zu dürfen.
"Ist das für deine Schwester, oder willst du nochmal etwas wiederholen?" Natürlich war er nicht schlecht in der Schule und das wusste sie. Aber immerhin hatte sie so Gelegenheit etwas über seine Schwester zu erfahren, über die Miyu aktuell nur wusste, dass sie existierte. Außerdem würde er nicht weiter über ihre Familie fragen - hoffentlich.